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Implantierbarer Cardioverter-Defibrillator

Mit einem ICD-System werden Herzrhythmusstörungen überwacht und behandelt. Das gesamte System besteht aus zwei Teilen: dem ICD-Aggregat inklusive langlebiger Batterie und den Elektroden. Die Elektroden führen vom ICD direkt in das Herz.

Der ICD ist von einem Titangehäuse umgeben und etwa so groß wie eine Streichholzschachtel. Er arbeitet wie ein kleiner Computer. Rund um die Uhr nimmt er über die Elektroden die Signale von Ihrem eigenen Herzrhythmus auf. Dabei prüft er vor allem, ob der Rhythmus zu schnell oder auch zu langsam ist und ob das Herz regelmäßig oder unregelmäßig schlägt. Bei Bedarf werden über die Elektroden elektrische Impulse vom ICD an das Herz abgegeben, um den Rhythmus zu normalisieren.

Rhythmusstörungen kann der ICD in Form eines EKGs aufzeichnen. Diese Daten liefern dem Arzt wertvolle Informationen. Sie können mit Hilfe des Programmiergerätes abgerufen werden. So kann der Arzt den ICD individuell auf Sie einstellen. Die notwendige Energie für seine Funktionsweise bezieht der ICD aus einer speziellen Batterie, die je nach Beanspruchung und Modell zwischen 5 und 10 Jahre ausreicht.

Der ICD beobachtet die Rhythmusstörungen nicht nur, sondern er greift aktiv in das Geschehen ein. Um anhaltende  und nicht zu schnelle Kammerrhythmusstörung möglichst sanft zu beenden, gibt der ICD zunächst kleine gezielte Schrittmacher-Impulse an das Herz ab. Sie beenden diese Tachykardie-Episoden in weit über 90% der Fälle und verhindert unnötige Schocks.

Die meisten Patienten nehmen diese schmerzfreien Impulse überhaupt nicht wahr. Erst wenn die Herzrhythmusstörung durch mehrfache sanfte Überstimulation nicht beendet werden konnte, gibt der ICD einen starken Stromstoß ab, den so genannten elektrischen Schock (Defibrillation). Dieser Stromstoss ist schmerzhaft, wenn er bei klarem Bewusstseinszustand stattfindet, allerdings befinden sich viele Patienten durch den vorübergehenden funktionellen Herz-Kreislauf-Stillstand bereits in einem narkoseähnlichen und damit nicht mehr schmerzempfindlichem Zustand, wenn der Stromstoss durch den ICD abgegeben wird. Dieser behebt zuverlässig den Herz-Kreislauf-Stillstand und bringt Ihr Herz wieder in den richtigen Takt.

Auch bei zu langsamer Herzfrequenz (Bradykardie) wird der ICD aktiv. In diesem Fall arbeitet er wie ein normaler Herzschrittmacher und lässt die Herzfrequenz nicht unter einen vom Arzt festgelegten Wert (Grundfrequenz) fallen.

Heute stehen spezielle ICD-Systeme für die unterschiedlichsten klinischen Anforderungen zur Verfügung. So gibt es Einkammergeräte mit einer Elektrode in der Herzkammer und Zweikammergeräte mit einer Elektrode in der Herzkammer und einer zusätzlichen Elektrode im Herzvorhof.

Der ICD wird üblicherweise unter der Haut (subkutan) oder unter den Brustmuskel (subpectoral) eingesetzt. Dieser Eingriff kann unter örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose erfolgen. Die Verbindung zum Herzen wird durch Elektroden hergestellt. Diese werden während der Operation durch die Vene bis in das rechte Herzinnere vorgeschoben und dort platziert. Sind die Elektroden an das Aggregat angeschlossen, werden die verschiedenen Funktionen des Gerätes getestet. Anschließend wird das Gerät den individuellen Bedürfnissen des Patienten angepasst und programmiert. Die meisten Patienten können bereits Stunden nach dem Eingriff wieder aufstehen.

Der ICD zeigt eine Erschöpfung der Batterie frühzeitig an. Da die Batterie fester Bestandteil des ICD-Gehäuses ist, wird in einer kleinen Operation das gesamte Gerät ausgetauscht. Der Arzt setzt dann einen Hautschnitt über der alten Narbe und entfernt das Gerät. Nach Überprüfung der Elektroden wird der neue ICD angeschlossen, getestet und in die vorhandene Hauttasche eingesetzt. Nur in Ausnahmefällen müssen auch die Elektroden ausgewechselt werden.

Termine für die Nachsorgeuntersuchungen werden individuell abgesprochen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Bei dem Kontrolltermin wird der ICD auf seinen technisch einwandfreien Zustand hin überprüft. Außerdem stellt der Arzt den ICD so ein, dass die Programmierung auf Ihre Bedürfnisse optimal abgestimmt ist. Die regelmäßigen Intervalle für eine Nachsorge liegen meist bei 3-6 Monaten, mit Ausnahme des ersten Kontrolltermins; dieser kann 4-6 Wochen nach der Implantation stattfinden. Außerdem überprüfen sich die modernen Geräte täglich automatisch und übermitteln dem Arzt bei der Abfrage wertvolle Informationen.

Nachdem Sie das Krankenhaus verlassen haben, werden Sie ein wenig Zeit benötigen, um sich an den ICD zu gewöhnen. Nehmen Sie sich diese Zeit. Der ICD bedeutet für Sie die Chance, wieder aktiv am Leben teilnehmen zu können. Er ist dazu da, die auftretende Herzrhythmusstörung sicher zu erkennen und umgehend zu behandeln. Somit gibt er Ihnen Sicherheit und Sie profitieren durch eine Verbesserung Ihrer Lebensqualität.

In der ersten Zeit nach Implantation des ICD sind Veränderungen an der Implantationsstelle wie Rötung, Schwellung oder ein Nässen umgehend Ihrem Arzt mitzuteilen. In der Anfangszeit sind auch das Heben schwerer Gegenstände und weit ausladende Armbewegungen nicht ratsam.

Ist die Wundheilung abgeschlossen, steht neuen Aktivitäten nichts mehr im Wege. Sofern Ihr Arzt keine Einwände hat, können Sie an allem, was Ihnen Spaß und Freude bereitet, wieder teilnehmen. In allen Bereichen des täglichen Lebens, wie zum Beispiel im häuslichen Umfeld, am Arbeitsplatz, in der Freizeit oder im Urlaub können Sie in der Regel wieder wie gewohnt aktiv werden. Ggf. sind individuelle Einschränkungen durch die Herzgrunderkrankung mit dem behandelnden Arzt zu besprechen.

Der ICD nimmt den Herzrhythmus als elektrisches Signal wahr. Aufgrund dieser Tatsache ist es nicht möglich, den ICD gegen Umgebungseinflüsse vollständig abzuschirmen, ohne zu riskieren, dass das natürliche Herzsignal nicht mehr wahrgenommen wird. Es kann also in einzelnen Fällen zu einer Beeinflussung des ICD durch elektromagnetische Felder kommen.

Alle Tätigkeiten mit Haushaltsgeräten sind ohne Bedenken möglich. Dennoch sollten Sie aus Sicherheitsgründen bei einigen Geräten einen Mindestabstand einhalten. Dieses sind in der Regel Geräte mit einem starken Elektromotor.

Ihre täglichen Einkäufe können Sie wieder unbesorgt erledigen. Diebstahlsicherungsanlagen, wie sie an Ein- und Ausgängen von Warenhäusern anzutreffen sind, stören den ICD in aller Regel nicht. Sicherheitshalber sollten Sie diesen Bereich jedoch zügig durchqueren und nicht stehen bleiben.

Auch Handys können benutzt werden. Aus Sicherheitsgründen wird jedoch ein Abstand von 15 cm zwischen Handy und ICD empfohlen. Tragen Sie deshalb Ihr Handy nicht in der Brusttasche direkt über dem ICD und telefonieren Sie mit dem zum ICD abgewandten Ohr.

Ihren Hobbys können Sie wieder nach Lust und Laune nachgehen. Ihre Freizeit können Sie wieder sorgenfrei planen. Gartenarbeit, Wandern oder andere Hobbys sind für Sie wieder in dem Ausmaß wie vor der Operation möglich. Nach der Heilungsphase können Sie wieder sportlich aktiv sein. Vermeiden Sie dabei aber Aktivitäten, bei denen ein Schlag auf die Brust möglich ist. Bei besonders belastenden oder Sie eventuell gefährdenden Sportarten, sollten Sie vorher Ihren
Arzt fragen.

Auf Flughäfen empfehlen wir Ihnen, dem Sicherheitspersonal direkt Ihren Geräte-Ausweis zu zeigen, da Ihr Implantat einen Alarm der Sicherheitsanlage auslösen kann. Die Sicherheitskräfte sind im Umgang mit Patienten, die ein Implantat tragen, geschult. Sie werden dann von Hand abgetastet und können anschließend Ihren Flug unbedenklich genießen.

Beachten Sie vorhandene Warnhinweise und Warnschilder, so dass Sie sich von potentiellen Störquellen fernhalten. Dies sind z. B.:

  • Lichtbogen- und Widerstandsschweißgeräte
  • Induktionsöfen oder elektrische Heizanlagen zur Verformung von Kunststoffen
  • elektrische Öfen zur Stahlerzeugung
  • große Generatoren und Kraftwerke
  • Rundfunksender

Autofahren ist vom Gesundheitszustand des Patienten abhängig. Die Arbeitsgruppe des deutschen Fachverbandes hat Fahrempfehlungen für Patienten mit einem implantierbaren Cardioverter-Defibrillator veröffentlicht. Danach kann ein Patient mit einem ICD – nach Rücksprache mit seinem Arzt – dann wieder Auto fahren, wenn der ICD prophylaktisch eingesetzt wurde oder ein niedriges oder mittleres Risiko für Bewusstlosigkeiten besteht und innerhalb von 6 Monaten nach der Operation keine Symptome mehr aufgetreten sind. Diese Empfehlungen gelten ausschließlich für Patienten mit einem ICD.

Sollten Sie sich einer Operation unterziehen müssen, informieren Sie Ihren Arzt, dass Sie Träger eines ICD sind. Verschiedene medizinische Verfahren können die Funktion des ICD beeinflussen. So dürfen ionisierende Strahlen zu Therapiezwecken, die Mikrowellen-Diathermie und die Lithotripsie nicht direkt über der Implantationsstelle angewendet werden.

Ebenso kann Elektrokautern die Funktion des ICD beeinträchtigen. Diagnostikverfahren wie Röntgen, die Computertomographie und die Sonographie sind ohne weiteres durchführbar. Eine Kernspintomographie ist derzeit bei ICD-Trägern nicht möglich. Bitte halten Sie vor derartigen Untersuchungen unbedingt Rücksprache mit ihrem Arzt. Die Behandlung in einer Zahnarztpraxis ist in der Regel unbedenklich, mit Ausnahme des Elektrokauterns bei Zahn- oder kieferchirurgischen Eingriffen. Bitte besprechen Sie mit dem Arzt alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen.

Der ICD überwacht laufend Ihre Herztätigkeit. Beherzigen Sie die Empfehlungen Ihres Arztes. Folgende Aspekte sind besonders wichtig:

  • Führen Sie Ihren ICD-Ausweis immer mit sich.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über ungewöhnliche Ereignisse. Wenn Sie etwas bei Ihrer Therapie nicht verstehen, dürfen Sie gerne nachfragen.
  • Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche körperlichen Betätigungen Sie ausüben können und in welchem Umfang.
  • Halten Sie sich bitte an den Medikamentenplan.
  • Informieren Sie Ihren Hausarzt, Ihren Zahnarzt und im Notfall den örtlichen Rettungsdienst, dass Sie einen ICD tragen.